Hier finden Sie Artikel von Svali auf Suite101.com zum Thema ritueller Missbrauch ins deutsche übersetzt.
 
 

Diese Seite wird kontinuierlich weitergeführt.
Noch sind nicht alle Artikel übersetzt.
Bitte besuchen Sie uns wieder.

 
     
 
 

 

Wie die Kultprogrammierung funktioniert, erster Teil

Autor: Svali
Veröffentlich am: 15. Juni, 2000

Dieser Artikel ist für mich sehr schwierig zu schreiben, da er einige persönliche Dinge berührt, für die ich mich in meinem Leben am meisten schäme. Ich war selbst eine Kultprogrammiererin, oder wie sie es nannten, eine "Trainerin" und werde hier einiges davon mitteilen, was ich in dieser Rolle erfahren habe.

Ich machte diese Dinge als Kind selber durch, deshalb ist dieser Artikel auch ein bisschen Autobiographisch. Eine Autobiographie kann ein Ausdruck der Prahlerei, der stillen Freude oder immensen Schmerzes sein. Meine fällt in die letzte Kategorie, milde ausgedrückt. Aber ich hoffe von ganzem Herzen, daß das mitteilen von meinem Schmerz hilft, andere vor diesen Schmerzen zu bewahren, oder der Gesellschaft, besser zu verstehen, was Überlebende so durchzumachen haben.

Dieser Artikel kann auf keinen Fall einen kompletten Überblick über das Thema bieten. Kultprogrammierung ist ein sehr komplexes Thema, es würde Bücher über Bücher füllen, wenn man über die oberflächliche Beschreibung hinausgehen wollte. Ausserdem kann ich nur meine eigenen Erfahrungen mit den Illuminaten beschreiben, welche eine von vielen aktiven Gruppen ist, und nur über die Techniken die in Washington, DC und in San Diego, Ca. angewandt wurden. Andere Orte könnten sehr unterschiedliche Techniken verwenden.

Dieser Artikel ersetzt keinen Rat eines qualifizierten Therapeuten und ist nur als Information gedacht. Wenn Sie ein Überlebender des Kult-Missbrauchs sind, achten Sie bitte darauf, daß dieser Artikel und das Thema extrem Triggern können. Achten Sie auf Ihre Sicherheit.

Warum trainiert oder programmiert der Kult die Menschen? In früheren Artikeln erwähnte ich deren folgenden Ziele:

  • Geld beschaffen
  • Verschwiegenheit
  • bedingungslose Loyalität ihrer Mitglieder

Programmierung oder Training ist eine Methode, die der Kult erfunden hat, um sicherszustellen, daß diese Ziele erreicht werden. Bei den Illuminaten werden die Programmierer "Trainer" genannt, da sie glauben, es wäre kein Missbrauch, sondern "Training" für eine zukünftige Generation. Die Trainer glauben tatsächlich, sie würden für eine gute Sache arbeiten, die Kinder "stark" machen und ihnen helfen, ihr wahres "Potential" zu erreichen.

Manche dieser Methoden wurden seit hunderten oder tausenden von Jahren angewendet. Ich teile Kultprogrammierung in fünf Haupt-Kategorien ein, und erläutere jede im einzelnen:

1. Training zum stillschweigen
2. Training, der stärkste zu sein
3. Training, loyal gegenüber dem Kult zu sein
4. Training, Jobs in der Kultgruppe auszuführen
5. spirituelles Training

Die erste Kategorie, Training zum stillschweigen, beginnt ab einem sehr jungen Alter, manchmal bevor es sprechen kann. Dies wird durch unterschiedliche Wege erreicht, abhängig vom Kind und vom Trainer und kann beispielsweise folgendes beinhalten:

Nach einer Zeremonie wird das Kind befragt, was es sah oder hörte. Das sehr junge Kind könnte sagen: "schlechte Dinge" und wird dann wiederholt und brutal bestraft. Ihm wird gesagt: "Nein, Du hast diese Sachen nicht wirklich gesehen". Dies wird in regelmässigen Intervalen wiederholt, bis das Kind lernt, die Zeremonien aus dem Gedächtnis zu verbannen. Oft wird ein "Beschützer" oder "Bewacher" durch den Missbrauch im Kind erzeugt, dessen Aufgabe es ist, sicherzustellen, daß sich das Kind nicht daran erinnert, was es sah. Diesem Beschützer wird gesagt, daß das Kind brutal bestraft wird, sobald es sich an etwas erinnert.

Bei einer anderen Methode werden dem Kind Elektroschocks verabreicht und es in eine tiefe hypnotische Trance gebracht, wo ihm gesagt wird, daß es sich an nichts erinnere und alles nur "ein böser Traum" sei. Das Kind WILL dann alles vergessen und wird eifrig zustimmen.

Auch psychische Foltern werden angewandt: Gestellte Begräbnisse, eingesperrt werden im Käfig, über eine Brücke gehängt und später gerettet werden. Dem Kind wird dann gesagt, wenn es jemals etwa berichtet, wird die Folter weitergeführt.

Es wird gezwungen, gestellte oder echte Bestrafungen oder Tötungen eines Verräters mitanzusehen, der "aussagte". Als ich vier Jahre alt war, wurde ich gezwungen zuzusehen, wie eine Frau bei lebendigem Leib gehäutet wurde. Ihr Verbrechen: Sie berichtete an eine Kultfremde Person über "familiäre Angegelgenheiten". Sich Gruppen-Aussenseitern mitzuteilen, ist eine der schlimmsten Verbrechen oder Vertrauensbrüche die ein Mitglied begehen kann. Der "Tod des Verräters" ist eine der schrecklichsten Bestrafungen, und variiert von Kreuzigungen über Kopf bis zu anderen schlimmen Szenarien. Junge Kinder vergessen solche Eindrücke niemals und kommen zu der Überzeugung, daß es der sicherste Weg zu überleben ist, niemals etwas zu "sagen".

Diese Inszenierungen werden gemacht, damit das junge Kind niemals von den kriminellen Aktivitäten der Gruppe berichtet, die es sieht oder in die es selbst als Erwachsener dann involviert ist.

Eine andere Inszenierung wird regelmässig wiederholt: Die "Keiner wird Dir glauben-Inszenierung" (normalerweise bei Schulkindern). Dem Kind wird wiederholt gesagt, daß selbst, wenn sie tatsächlich etwas sagen, ihnen niemand glauben wird. Das Kind wird zu einer Nervenheilanstalt oder zu einem Insassen gebracht. Später wird dem Kind gesagt, daß Leute, die etwas aufdecken, für verrückt erklärt werden und in Institutionen gesteckt werden, wo sie immer wieder bestraft werden und nie wieder frei kommen. Diese Lügen werden zusätzlich gesagt, um die Wichtigkeit zu bekräftigen, daß man nichts aufdecken darf.

Eine ander Inszenierung ist die "Jeder ist ein Teil von uns-Inszenierung". Dem Kind wird gesagt, daß in Wirklichkeit jeder heimlich dem Kult zugehörig ist, aber die Leute gute Heuchler während der Tageszeit sind. Das Kind wird zu einem Abendessen in einem Haus eines Mitglieds gebracht, wo jeder sich völlig normal benimmt. Anschliessend folgt ein Ritual oder eine Zeremonie. Das Kind wird glauben, daß egal wohin es geht, überall Mitglieder des Kultes sind. Da die meisten Bekannten und Verwandten selbst Teil des Kultes sind, gibt es kein Grund, diese Annahme anzuzweifeln.

Die Inszenierungen und psychologischen Konditionierungen variieren endlos, nur begrenzt durch die grausame Kreativität der Erwachsenen, die das Kind kennen.

Training der stärkste zu sein:

Diese Art des Trainings kann schon im Frühkindesalter beginnen. Das Kind wird durch eine Serie von konditionierenden Aufgaben geführt, deren Ziele es sind: Die Schmerzgrenze zu erhöhen, die physikalische Fitness zu erhöhen, die Neigung zum Dissoziieren erhöhen, die Fähigkeit, sich lange Texte zu merken zu verstärken (im Schulalter), Angst zu erzeugen und den Wunsch, die anderen zufriedenzustellen.

Diese Aufgaben beinhalten: Nachgestelte Militärübungen mit Märschen; "Gefängniswächter und Gefangener" spielen; schockieren des Kindes; physikalischer Missbrauch und Folter, das Kind oder den Erwachsenen unter Drogen setzen; das Kind in einen Käfig sperren, wo es gefoltert wird; Nahrungs-, Wasser- oder Schlafentzug; mehr oder weniger lang allein gelassen werden; das Kind zwingen, brutale Foltern gegen andere zu sehen. Dem Kind wird beigebracht, alles still und ohne zu fragen zu ertragen; Wenn das Kind schreit, wird es hart bestraft und ihm gesagt, es wäre ein "Schwächling". Den Kindern wird beigebracht, ihre eigenen Emotionen zu fürchten, da sie schnell und gnadenlos für deren Ausdrücke bestraft werden. Es gibt viele weitere Szenarien, die obigen sind nur ein paar davon.

Training zur loyalität

Der dritte Trainingsbereich umfasst einen weiten Bereich menschlichen Verhaltens. Loyalität braucht eine Identifikation mit der Gruppe, die die Grundsätze der Gruppe bejaht. Dieses Training ist manchmal eher subtil, aber es bewirkt auch eine der stärksten Bindungen zur Gruppe.

Die Erwachsenen der Gruppe sorgen für eine vollständige Loyalität der Kinder. Ein ausbrechen, verlassen oder hinterfragen der Glaubengrundsätze der Gruppe kommt selten oder nie vor und die Vergeltung für die Hinterfragung von Autoritäten kommt schnell und grausam. Eine Person, die die Richtigkeit der Handlungen hinterfragt oder sich über seine Aufgabe beschwert, wird zu einer "Wiederauffrischung" gesendet, das heisst sie wird gefoltert, bis sie sich wieder dem Kult unterordnet.

Aber die meisten Erwachsenen halten die Ziele des Kultes für GUT. Sie sind davon überzeugt, den Kindern zu helfen, und in den Klassen wird den Kindern erklärt, warum diese Glaubensgrundsätze gut sind; und über die kommenden Ziele der Gruppe, wo sie dann die neuen Herrscher sein werden. Es wird viel über die Zeit diskutiert, wo die Gruppe "die Weltherrschaft" haben wird, um zu zeigen, daß sie auf eine neue Ordnung zugehen, wo alles für jeden besser sein wird.

Status und Leitung werden als Anreize für die Gruppenmitglieder hingehalten, härter zu arbeiten und erfolgreich zu sein. Es gibt reelle Möglichkeiten, aufzusteigen und die Führerschaft zu erlangen, und jedes Mitglied versucht, Vorteile für sich herauszuschlagen. Aufzusteigen, bedeutet, weniger missbraucht zu werden, andere führen zu können und mehr Kontrolle in sein Leben zu bringen, daß vorher wenig kontrolliert wurde.

Es gibt häufig Inszenierungen, wo einem Kind erlaubt wird, in einem Stuhl eines Führers zu sitzen und ihm gesagt wird, daß es eines Tages selbst Führer sein wird, um die Loyalität gegenüber der Gruppe zu erhöhen. Es gibt regelmäsige Auszeichnungszeremonien, wo diejenigen, die gut waren, Orden, Juwelen oder andere Auszeichnungen unter dem Beifall der anderen erhalten. Ein Kind das hart arbeitete und sich gut benahm, wird gelobt und hat die Möglichkeit, mit den Erwachsenen Kaffe zu trinken oder zu Essen, während die anderen Kinder neidisch zugucken.

Wenn ein Kind Fortschritte in dem System macht, steigt es auf, während Erwachsene immer höher im System stehen, als Kinder. Wenn ein Kind älter wird, kann es über die jüngeren herrschen, kann ihnen sagen, was sie tun sollen, kann sie sogar missbrauchen, wenn die Erwachsenen dies erlauben. In diesen Gruppen jung zu sein, bedeutet oft missbraucht und verwundet zu werden; Älter zu werden bedeutet, endlich die Wut auszuleben, die der Missbrauch produziert hat. Das Kind fängt an, sich mit den missbrauchenden Erwachsenen zu identifizieren, seit sie ihm weniger schmerzen zufügen und ändert seine Identität als Kult-Mitglied mehr und mehr in die eines Täters. Dieses Verhalten wird stark untrstützt, so lange es keine Übergriffe gegen höhere oder ältere Kult-Mitglieder gibt.

Dies bindet das Kind an den Kult, da es einer von ihnen geworden ist, sich genauso verhält und durch die Schuld- und die Schamgefühle an die Gruppe gebunden wird. Aber auch Schmerz- und Wutausbrüche werden dem Kind zugestanden. Das Kind empfindet Ablehnung gegen die Gruppe, aber gleichzeitig auch eine extreme Loyalität.

Die Gruppe oder der Trainer erklärt dem Kind ausserdem, daß sie die einzigen sind, die das Kind wirklich verstehen, da sie seine Gefühlsausbrüche und Missetaten miterlebten. Daß sie die einzigen sind, die dies sehen könnten und sie trotzdem noch lieb hätten, daß keiner sie lieben würde, wie die Kultfamilie. Das Kind wird bombardiert mit Botschaften, daß es wirklich akzeptiert wird, obwohl man dessen negative Seite kennt, um die Loyalität gegenüber der Gruppe zu festigen. Die Gruppe benutzt hochentwickelte Techniken der Verhaltenspychologie, um sicher zu stellen, daß das Kind/der Teenager/der Erwachsene nicht einmal daran denkt, die Gruppe zu verlassen.

Eine andere Form der Loyalitätsprogrammierung, ist die Programmierung mit der Suggestion, eine besondere, auserwählte Persönlichkeit zu sein. Hierbei wird dem Kind von den Eltern oder Trainern suggeriert, es wäre "hochstehend", eine geheime königliche Person, oder ein "geheimes" oder "adoptiertes" Mitglied einer hochstehenden Familie. Dem Kind könnte gesagt werde, es wäre ein jetzt noch geheimer Weltherrscher; ein spezieller CIA-Agent oder "etwas besonderes, ein Wunderkind", welches als Erwachsener eine Führungspersönlichkeit sein wird. Es könnte ihnen gesagt werden, daß es nur sehr wenige von ihnen gibt; daß kein anderer ihre spezielle Rolle erfüllen könne; daß sie aus einer besonderen Vererbungslinie kommen, die tausende von Jahren zurückreicht. Dies wird gemacht, um die Loyalität des Kindes zur Gruppe zu stärken. Wenn das Kind glaubt, daß es nur zu warten braucht, bis ihr "echter höherer Status" eines Tages veröffentlicht wird, wird es viel stärkere, loyalere Bindungen zur Gruppe aufbauen. Dies ist einer der bösartigsten Tricks, die die Gruppe mit den Kindern anstellt, seit sie ihnen die normale Liebe und Fürsorge entogen haben und durch ein falsches Gefühl, etwas besonderes zu sein, ersetzt haben. Nur wenige Überlebende, die von der Gruppe freikamen, glauben sie wären niedrig; die meisten glauben, sie wären hochstehend, oder adoptiert, während ihre echte Familie hochstehend sei. Dies wurde auch mir suggeriert, and als ich dann erwachsen war und diese Lügen meinen Kindern erzählen musste, wurde ich mehr und mehr desillusioniert über die Gruppe, was ein Grund war, warum ich sie schliesslich verließ. Ich konte es nicht mehr aushalten, wie andere Trainer und Wissenschaftler über die Leichtgläubigkeit der Leute lachten, mit denen sie arbeiteten. Ich war selbst einst ein Kind, eifrig, andere zufriedenzustellen und selbst leichtgläubig. Ich hatte die Lügen geglaubt und es war ein grausames Erwachen, als ich herausfand, daß ich NICHT aus einer königlichen Vererbungslinie adoptiert worden war, wie mir gesagt wurde. Das ich manipuliert und vorsätzlich getäuscht wurde, um meine Loyalität gegenüber der Gruppe zu stärken.